Mittwoch, 20. April 2005

Johann Gambolputty

Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung!

Woher kennt der Anglist Nürnberg? Natürlich aus der sechsten Folge von Monty Python's Flying Circus:

Beethoven, Mozart, Chopin, Liszt, Brahms, Panties ... I'm sorry ... Schumann, Schubert, Mendelssohn and Bach. Names that will live for ever. But there is one composer whose name is never included with the greats. Why is it that the world never remembered the name of Johann Gambolputty de von Ausfern-schplenden-schlitter-crasscrenbon-fried-digger-dingle-dangle-dongle-dungle-burstein-von-knacker-thrasher-apple-banger-horowitz-ticolensic-grander-knotty-spelltinkle-grandlich-grumblemeyer-spelterwasser-kurstlich-himbleeisen-bahnwagen-gutenabend-bitte-ein-nürnburger-bratwustle-gerspurten-mitz-weimache-luber-hundsfut-gumberaber-shönendanker-kalbsfleisch-mittler-aucher von Hautkopft of Ulm.
Wer den Namen auswendig lernt und ohne Fehler aufsagen kann, bekommt ein handsigniertes Himbleeisen. Jedenfalls war ich in der Metropole der Lebkuchen und Bratwürste, um meine LieblingsKubanischeHipHopFormation Orishas live zu sehen. Im Veranstaltungsgelände HIRSCH, einer adaptierten KFZ-Werkstätte (if I'm not much mistaken) ging es dann ab 21 Uhr ordentlich zur Sache. Offensichtlich war die Veranstaltung als HipHop-Event promotet worden, denn als die Besucher herbeiströmten, sagte der Veranstalter zur Security: Drausse steh'n a por Räbbä. Soll'n wa se reilosse? (Das habe ich natürlich jetzt frei erfunden. Aber was tut man nicht alles, um einen genialen Otto-Scherz zu recyclen.) Jedenfalls ging mir das übliche Weltmusikpublikum mit Rasta, Pali-Tuch, Sportzigarette, Jonglierbällen, lila-grünen Klamotten, Babytragetüchern samt Nachwuchs, Hanfartikeln und Sandalen ab.
Das Konzert war, kurz gesagt, die lange Fahrt (insgesamt 7 Stunden im Auto) auf jeden Fall wert. Die Jungs brauchten ein paar Lieder, um richtig loszulegen, und die Tontechnik, um die Mikrofone richtig einzustellen, aber dann wurde es richtig fein. Ich bin ja sonst kein Riesenfan von Liveauftritten, aber dieser hier hat mich wieder überzeugt. Orishas sind im deutschsprachigen Raum noch nicht so bekannt, wie sie es eigentlich verdienen würden, und singen deshalb vor ein paar hundert Fans. Diese Clubatmosphäre ist mir wesentlich lieber, als ein Stadion oder Festival mit ein paar tausend Menschen. Der langen Rede kurzer Sinn: Gehet raus und probehöret die drei CDs. Ihr werdet nicht enttäuscht sein.

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2 Comments:

At 21. April 2005 um 00:28, Anonymous Anonym said...

Werde mir das erste Album von Oren-Ishii alsbald möglich anhören und dann hier als hoffentlich Bekehrter berichten. Oder als Berichter bekehren. Aber, guter Mann: Nürnberg! Das ist ja mitten im Reich! Feindliches Ausland, sozusagen! Hoffentlich wurdest du nicht Opfer von Übergriffen, die teutonische Polizeibeamte ja so gerne unbescholtenen österreichischen Bürgern auf Landurlaub angedeihen lassen.

 
At 21. April 2005 um 12:08, Anonymous Anonym said...

Uns Österreichern wurde aus politischen Gründen nach dem 2. Weltkrieg suggeriert, dass die Deutschen (laut rechten Kreisen also wir alle) eben nicht ein Volk wären und große kulturelle Unterschiede zwischen uns bestehen würden. Mit diesen implantierten Animositäten wollte man die Idee des Anschlusses (Deutschlands an Österreich) für alle Zeiten aus den Gehirnen der Bevölkerung löschen.
Fährt man aber nun rüber zu den nördlichen Nachbarn, erkennt man sofort, dass schon wieder ein wahnsinniger Österreicher am Anschluss arbeitet und die mühevoll erarbeiteten Vorurteile auf das Perfideste untergräbt. In jeder größeren Stadt finden wöchentliche Parteitage statt und die größten Veranstaltungen werden sogar im Fernsehen übertragen. Die Rede ist natürlich von Karl "Opium für das Volk" Marx ..äh.. Moik. Natürlich tarnen sich der Führer und seine rechte Hand Carmen Nebel, die für die nördlichen Gaue zuständig ist, als grenzdebile Schunkelfreaks. Jetzt lacht ja noch die ganze Welt, wenn die Original Furztaler Krauthirten über Almenrausch und Alpenglühen singen, aber wenn der Moik eines Tages den Marschbefehl gibt, wird uns das süffisante Lächeln im Gesicht gefrieren. Deshalb habe ich immer ein Hansi Hinterseer T-Shirt parat. Wenn die grauen Panter, die Pelzhaubenbrigarden und Krampfaderngeschwader eines Tages plündernd und brandschatzend durch die Lande ziehen, stehe ich im T-Shirt draußen und juble ihnen zu.

 

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