Donnerstag, 25. Juni 2009

10.000 Millionäre weniger!

Liebe Superreiche,

die schockierendste Nachricht der letzten Tage war sicherlich, dass der Club der österreichischen Millionäre in nur einem Jahr 10.200 Mitglieder verloren hat. Das bedeutet, dass es nur mehr 62.100 Menschen in Österreich gibt, die sich über ein Millionenvermögen freuen dürfen. Kein Wunder, dass die Stimmung im Land so schlecht ist. 2008 haben unsere Superreichen 35 Milliarden Euro bzw. 16 % ihres Vermögens in den Sand gesetzt. Zum Trost: Sie besitzen noch immer ein Drittel des österreichischen Gesamtvermögens, also 185 Milliarden Euro. Gut zu wissen, denn ich wollte schon fast ein Spendenkonto einrichten. Im Schnitt hat also jeder Superreiche 3 Millionen Euro. Wenn man diese Summe auf ein ganz normales Sparbuch mit 3% Zinsen legt, hat man nach einem Jahr schon 90.000 Euro Gewinn. In Wirklichkeit haben die Millionäre aber Aktien und Anleihen und vergrößerten bis 2008 ihren Besitz um 8% aufwärts.
Nun redet uns die Regierung seit Monaten ein, dass eine Reichensteuer nichts bringt, weil es die falschen erwischt und bei den paar wenigen Superreichen nichts zu holen ist. Ich war in Mathematik nie ein Genie in der Schule, also mache ich eine ganz einfache Rechnung. Wenn jeder der 61.100 Millionäre (hier trifft es sicherlich nicht die Falschen) im Jahr 200.000 Euro Gewinn macht (nur durch Anlage) und wir ihnen davon steuerlich nur 1% wegnehmen (2000 Euro), dann wären das 120 Millionen Euro im Jahr. Der Finanzminister mag ganz andere Zahlen gewöhnt sein, aber mir kommt das nicht wenig vor.
Ich möchte mich an dieser Stelle natürlich gleich für diesen antikapitalistischen, um nicht zu sagen linksradikalen Vorschlag entschuldigen. Die Millionäre müssen in der Finanzkrise genug leiden. Da muss das einfache Volk sie wirklich nicht auch noch zusätzlich quälen.

1 Comments:

At 25. Juni 2009 um 17:29, Blogger Christian Genzel said...

Den Vorschlag findet man natürlich nur so lange super, wie man selbst kein betroffener Millionär ist. Daran ist der Kommunismus gescheitert: Man will nur solange gleich viel wie der andere haben, solange man selbst weniger hat.

Was natürlich nicht heißt, daß ich dir nicht zustimmen würde, knick knack.

 

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