Freitag, 21. Jänner 2011

Schweigegeld?

Liebes Jungvolk,

keine andere Bevölkerungsgruppe wird so in die Pflicht genommen wie die Jugend. Im Moment läuft die Debatte, ob man alle jungen Österreicher und -Innen zum verpflichtenden Sozialjahr einziehen soll, denn wir brauchen dringend billige Arbeitssklaven für unser Sozialsystem. Primarärzte, Krankenhausdirektoren, und Pharmavertreter sind bestürzt, dass die Jugend teilweise Unwillen signalisiert, ein Jahr ihres Lebens zu opfern, um den Lebensstandard der Götter in Weiß und ihrer 'Geschäftsfreunde' zu sichern.
Andererseits kann sich die Generation Praktikum mit dem Sozialjahr gleich einmal daran gewöhnen, dass man mit Arbeit kein Geld verdienen kann. Wenn es nach den Entscheidungsträgern in Österreich geht, soll die Jugend ihr Studium selbst finanzieren, um dann mit dem Eintritt ins Berufsleben - ohne fixe Anstellung und 60 Stunden Wochenarbeitszeit, versteht sich -  einen riesigen Schuldenberg abzubauen und drei Beamte zu erhalten, die dank der Hacklerregelung mit 50 abschlagsfrei in Pension gegangen sind. Aber das haben sie sich auch verdient, denn als sie jung waren mussten sie unter Kreisky fürchterlich leiden und, wie alle Pensionisten, Österreich nach dem 2. Weltkrieg wieder aufbauen.
Das Erstaunliche ist, dass sich dagegen niemand wehrt. Selbst bei den Studentenprotesten gegen die wahnsinnigen Ideen dieser Nicht-Regierung (NGO) gingen nur ein paar hundert von zigtausenden Studenten auf die Straße. Wie kann man sich das erklären? Mangelndes Bewusstsein? Ohnmachtsgefühle? Schweigegeld? Regt man sich nicht auf, solange der Papa brav die Eigentumswohnung am Studienort kauft und alles zahlt? Nachdem in Österreich die meisten Studenten reiche Eltern haben, sind sie immer auch Nutznießer dieses Umverteilungssystems. Sie sind zwar alle irgendwie links und liberal, aber wirklich engagieren zahlt sich nicht aus. Die rechten Jugendlichen glauben sowieso an das System und hoffen in wenigen Jahren selbst davon profitieren zu können. Warum sollten die daran etwas ändern wollen? Also bleiben nur ein paar ganz linke Spinner übrig, die dann noch von anderen Studierenden angepöbelt werden, weil sie lieber lernen sollen, als blöd auf der Straße herumzusitzen.
Ich vermute, den meisten geht es immer noch viel zu gut. Ich mache mir da keine Sorgen, denn ich bin schon auf der Seite der Gewinner. Dann verplempere ich eben euer Geld auch weiterhin und freue mich, dass ich mich in keinster Weise einschränken muss, denn ihr seid die Deppen, die alles zahlen müssen.
        

1 Comments:

At 21. Jänner 2011 um 13:32, Blogger Christian Genzel said...

Apathie ist mir egal.

 

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