Samstag, 7. Mai 2005

Philodudisten

Liebe Dudes!

So darf man wohl die Philodudisten oder Freunde des Duden und der sprachlichen Reinheit adressieren. Als Salvatoren lingualer Orthodoxie echauffiert sie die progressive Appropriation extraner Termini für die endemische Praxis. Indubitabel irritiert primär der Influx anglophoner Vokabel, die via globale Inkulturation nativer Adoleszenten die autochthone Lingua infiltrieren und korrumpieren. Im Thesaurus der Extranismen, einem von der Edition Duden (!) kompilierten Diktionär adoptierter Vokabel und Neologismen diverser Säkula, rangieren Latinismen neben Anglizismen. Ergo resultiert eine Äquidistanz in der Gradation der Register zwischen kultiviert-szientifischem Diskurs, dem juvenil-anglophilen Soziolekt und der deutschen Normalsprache. Fazit: Zwischen Elfenbeinturm und Straße, zwischen Uni und Bierzelt, zwischen "Die Zeit" und "Bravo" muss es irgendwo noch die deutsche Sprache an sich geben. Oder sie ist einfach ein Gravitationszentrum ohne Substanz, um das unendlich viele Varietäten kreisen.
Was wollte ich eigentlich ursprünglich sagen? Ach ja, ich habe mir heute das große Duden Fremdwörterbuch gekauft. 1500 Seiten vollgepackt mit obskuren Wörtern und Wendungen. Wenn ihr eigentlich lieber alleine seid und euch unter anderen Leuten unwohl fühlt, nennt man das z.B. latente Exanthropie. Nur damit ihr Bescheid wisst.

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2 Comments:

At 8. Mai 2005 um 13:40, Anonymous Anonym said...

wurscht

 
At 8. Mai 2005 um 14:48, Anonymous Anonym said...

Wenn man gerne alleine sein will, kann man sich genug von diesen Wörtern aneignen, dann reden die Leute von sich aus gar nicht mehr mit einem ... :-)

 

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