Dienstag, 26. Juli 2005

Hootie and the Blowfish

Liebe Naturfreunde!

Hurrah, es ist wieder so weit! Mein alter Kumpel Hootie und ich fliegen heute rauf nach Canada um uns zwei Wochen lang am See Fagdafauna, was in der Sprache der Feeshntschipps-Indianer "Lake of Eternal Tranquility" bedeutet, dem Dynamitfischen hinzugeben. Letztes Jahr waren wir auf Bali und ließen es am Riff so richtig krachen:



Zawoosh! War das ein Spaß! Leider versauten uns die Scheißtouristen mit ihren schwulen Ausflugsbooten die ganze Stimmung. Deshalb zieht es uns heuer in die Abgeschiedenheit der kanadischen Wildnis.
Zuerst diese unglaubliche Stille! Dann zündet Hootie die erste Stange und wirft sie in weitem Bogen in den See. Sekunden der Ruhe vor dem Sturm. Dann die Detonation. Wie da das Boot schaukelt, wenn Hootie aufsteht und mit einem breiten Grinsen auf die Riesenfische deutet, die plötzlich überall aus dem See auftauchen!
Manchmal spielen wir "Catch 'em, if you can!" Ich fahre so schnell als möglich mit dem Motorboot über den See und Hootie hängt hinten mit dem Netz und versucht bei vollem Tempo die Fische aus dem Wasser zu holen. Da hat's ihn schon ein paar Mal voll reingerissen!
Am Abend sitzen wir dann gemütlich mit ein paar Dosen Bier vor der Hütte und räuchern uns die Fische über dem Feuer. Die gute alte Lagerfeuerromantik! Männer unter sich! Schön, wenn man den Kontakt zur Natur noch nicht verloren hat.

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Sonntag, 17. Juli 2005

Molvania - A Land Untouched by Modern Dentistry

Slzengro! (Welcome!)



from INTRODUCTION:
Molvania, the world's number one producer of beetroot and the birthplace of whooping cough, is a country steeped in history and everywhere here the past is beautifully preserved, such as in towns like Gyorik where you'll find one of the oldest nuclear reactors still operating in the world.

A worker at the Sjerezo nuclear power plant proudly demonstrates the central reactor core, safely protected by her lead-lined shawl.

As far as buildings and public monuments go Molvania is doubly blessed, having experienced two architectural golden ages: a Gothic period under Holy Roman Emperor Charles IV and the late 1950s during which its Soviet-inspired love affair with non-reinforced concrete left an indelible mark on the urban landscape.

from HISTORY:
The empire converted to Christianity with the arrival of the missionary St Parthag in AD863 but reverted to paganism as soon as he left the following year. During the Dark Ages Molvania enjoyed a short period as a Muslim country, but the Koran's strict teachings against drinking, violence and extra-marital sex never caught on with the local population.

Molvania experienced a brief flowering of Renaissance culture, with some historians putting the actual period down to about three weeks towards the end of 1503. But there is certainly evidence of a renewed interest in art and culture beyond this time and during the 1520s one of Europe’s most enlightened universities was built in the country's north at Motensparg, which offered courses in ancient Greek and Latin as well as wrestling scholarships.

from SVETRANJ - ACCOMODATION BUDGET
Svetranj also offers a wide range of youth hostel accomodation, a cheap alternative to hotels. Bookings are essential as these places can get pretty busy in summer, especially now that the largest and most popular hostel, Djormi's, has been closed down by authorities after guests reported finding video cameras hidden in the women's shower facilities. (The owner, the irrepressible Viktor Djormi, originally denied all knowledge, then insisted the cameras were there for security to prevent soap and towel theft. The matter is still before the courts where a full bench of judges are now into their second year of viewing the taped evidence).

Find out more at:
http://www.molvania.com.au/molvania/

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Freitag, 15. Juli 2005

Meer

Liebe Schwimmer!

"Fährst du gerne ans Meer?"
Da musste ich nicht lange nachdenken.
"Natürlich."
"Wann warst du das letzte Mal am Meer?"
Kurze Bedenkzeit.
"Als Kind war ich ein paar Mal und dann auf Maturareise und nach dem Zivildienst ..."
Verdammt, mir fiel nichts mehr ein. Ist das wirklich schon so lange her?
"Die letzten Jahre hatte ich viel zu tun. Im Juli meist noch Seminararbeiten und dann ging ich August und September immer arbeiten."
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Okay, mir erscheint das auch gerade nicht sehr logisch.
"Wenn ich auf Urlaub war, ging es meist nach London oder Wien."
Warum immer Städtereisen? Ich hatte offensichtlich doch Zeit für Urlaub, entschied mich aber jedes Mal gegen den Süden.

An dieser Stelle schaffte ich einen Themenwechsel im Gespräch, aber die Frage wirkte nach. Log ich, als ich wie aus der Pistole geschossen "Natürlich." sagte? Nein. Aber warum gibt man etwas auf, das man früher so gerne tat? Kann sich etwas 10 Jahre lang nicht ergeben?
Irgendwie freundet man sich mit seinen Lebensumständen so sehr an, dass man darin wie in Treibsand versinkt. Jede wenn auch noch so kleine entgegengesetzte oder abweichende Bewegung wird als unglaublich anstrengend oder sogar aussichtslos erlebt. Dabei stimmt das gar nicht. Der Gestaltungsfreiraum in jedem Leben ist viel größer, als man es sich eingestehen möchte. Im Moment bin ich gerade dabei diesen für mich selbst auszuloten.
Zum Schluss noch ein interessantes Detail zum Thema Meer. Ein Biologielehrer an der PädAk hat uns mal folgendes gesagt: Die Konsistenz unserer interzellularen Flüssigkeit hat die selbe Konsistenz wie Meerwasser. Oder anders gesagt: Seit Lebewesen vor ewiger Zeit das Meer verließen, haben sie es in sich mitgetragen. Jeder von uns ist ein kleiner Ozean.

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Dienstag, 12. Juli 2005

FFM

Liebe Rätselfreunde!

Der erste Hinweis zu unserem Städterätsel findet sich bereits in der Überschrift: FFM. Wofür könnte das denn stehen? Vielleicht die "Fédération française de motocyclisme" oder etwa die "Forschungsgesellschaft Flucht und Migration"? Nein, denn es handelt sich ja um eine Stadt.

Einen weiteren Hinweis liefere ich in Form dieses Fotos. Wie viele Städte Europas haben eine Skyline?



Als letzten Hinweis möchte ich noch hinzufügen, dass es sich um das wichtigste Finanzzentrum Zentraleuropas handelt.

Die geschätzten deutschen Leser dieses Blogs (Hallo Chris!) wissen wahrscheinlich schon lange, wovon ich rede: Frankfurt am Main.

Ich war über das Wochenende (Freitag bis Montag) in dieser Metropole des Großkapitals und kehre mit sehr vielen positiven Eindrücken in die Provinz zurück. (Das Präsens "kehre" ist bewußt gewählt, denn ich bin noch nicht ganz da.) Das Wetter war im Gegensatz zu Österreich ausgezeichnet und ich gönnte mir vier echte Urlaubstage. Also kein Sightseeing und kein Museumsbesuch - nur gemütlich frühstücken, lesen, im Park herumhängen, endlos quatschen, Essen gehen, "Die Söhne Mannheims" vor der Alten Oper hören und Wein trinken. Auf Neudeutsch würde man "chilling out" sagen.
Im Gegensatz zu den Vorurteilen, die manche Frankfurt entgegenbringen (nur Banken und Wolkenkratzer, Geldadel (Snobs und Schnösel), nur moderne Architektur, da im Krieg fast völlig zerbombt, wenig Kultur etc.), habe ich die Stadt als weltoffen, überraschend grün, angenehm überschaubar und freundlich erlebt. Natürlich spielt da der Reiz des Neuen auch eine Rolle, aber wie oft kommt man irgendwo hin und ist dann gleich enttäuscht.
Ich werde jedenfalls dieses positive Erlebnis zum Anlass nehmen und bei nächster Gelegenheit wieder zu einer kurzen Städtereise aufbrechen. Wien steht sowieso schon länger auf dem Programm.

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Montag, 4. Juli 2005

Rainmaker

Liebe Kinder der Sonne!

Warum hatten die Indianer mit ihrer ganzen Weisheit und ihrem Leben im Einklang mit der Natur einen Rainmaker aber keinen Sunmaker? Ganz einfach: Die waren auch nicht blöd! Die wirkliche Katastrophe stellt sich ja nicht ein, wenn es einmal länger bewölkt ist, sondern wenn es wochenlang nicht mehr regnet. Nach einem Tag wie diesem beginnen selbt die hartnäckigsten Sonnenanbeter an ihrem Kult zu zweifeln. Apropos "Kult": das ist gar nicht das falsche Wort in diesem Zusammenhang. Im Deutschland der 30er Jahre sahen sich die Jugendlichen als Kinder der Sonne und ihren eigenen Körper als Tempel. Das kann man unter anderem in Stephen Spenders Roman "The Temple" nachlesen.
Ich selbst bin deshalb einer der wenigen indianisch geprüften Regenmacher Zentraleuropas. Wenn es uns nicht gäbe, würde Österreich jetzt schon wie die Malediven aussehen. Ich weiß: eine Horrorvorstellung! Ich verbrachte also mehrere Monate bei einem indianischen Rainmaker, der mich in die hohe Kunst des Regenmachens einführte. Als ich ankam, erhielt ich vom Stamm der Rengshauaw den Indianernamen "Sitting Down". Ich verschaffte mir relativ schnell den Respekt des Stammes und wurde als großes Talent überall gepriesen. Im Laufe der Ausbildung änderte sich mein Name schließlich zu "Dances with Rain". Einmal ließ ich es im Land der verfeindeten Wolquenbroox so lange regnen bis der Fluss über die Ufer trat und ihre Wigwams wegschwemmte. Da sagte mein Meister zu mir: "Dances with Rain, du bist der größte Wolkenflüsterer, den dieser Stamm jemals hatte. Ich kann dir nichts mehr beibringen. Gehe nach Hause und mögen dir die Wolken folgen." Also kehrte ich 2001 nach Österreich zurück. Das gab mir gerade mal ein Jahr, um mich auf die Europameisterschaft im August 2002 in Deutschland vorzubereiten. Da ließen wir es dann so richtig krachen. Natürlich triumphierte ich am Ende und schleppte den Pokal nach Hause.
Am Schluss möchte ich noch ein Anti-Sonnen-Gedicht loswerden:

Rejoice, o brethren, hail the sacred Sun
Who once again has answered our prayers
Unspoilt by spiteful stratospheric layers
Which all too frequent cloud our earthly fun.
Put on the uniforms of trunks bikinis suits
And march in endless files towards the ocean
Succumb to greater masses' tempting motion
And taste of this short life's more common fruits.
Three cheers for you, almighty fascist Sun,
Who gently forces us into submission
Who robs us of our own most prized volition
And leaves us listless, sweaty, dazed, undone.
Don't take amiss my love for shades of gray,
Not many of your priests have gone astray.

P.S. Ich übernehme gerne Auftragsarbeiten.