Dienstag, 29. Juli 2008

Die Jugend und der starke Mann

Liebe Journalisten!

Wenn mich etwas wirklich aufregt, dann ist es der Schwachsinn, den die Vertreter der schreibenden Zunft jeden Tag in diversen Printmedien verzapfen. Aber, man soll ja nicht auf das Niveau eben dieser sinken und einfach Behauptungen in die Welt setzen, sondern klare Beweise liefern. Deshalb folgt hier eine kommentierte Wiedergabe der Kolumne "Die Jugend und der starke Mann", die Inge Baldinger für die Wochenendausgabe der SALZBURGER NACHRICHTEN vom 12./13. Juli 2008 verfasste und die gut sichtbar auf der Titelseite in der Rubrik "Standpunkt" erschien.

"Für die Jugend der späten 60er Jahre muss es ein Schock sein. Sie ging für Freiheit auf die Barrikaden, sie stürzte Autoritäten von den Podesten. Und dann das. Ihre Kinder, nein, eher schon Enkelkinder halten Sicherheit und Wohlstand für wichtiger als Freiheit, ihr Ruf nach einer starken Hand im Staate wird immer lauter. Radikaler könnte eine gesellschaftspolitische Schubumkehr innerhalb von 40 Jahren Friede, Freude, Freizeit kaum ausfallen."

Der erste Satz ist gleich einmal grammatikalisch falsch: entweder muss es "Die Jugend der späten 60er Jahre würde geschockt sein" heißen, um die Zusammenführung von zwei Zeitebenen zu rechtfertigen, die 40 Jahre auseinanderliegen, oder "Für Personen, die in den 60ern jung waren, muss es ein Schock sein." Dann folgen gleich zwei Verallgemeinerungen, die so einfach nicht stimmen. Erstens ging nicht jeder Jugendliche in den 60ern als linksliberaler Aktivist demonstrieren, und, zweitens, schreit nicht jeder Jugendliche heutzutage nach der starken Hand. Und was soll am Wunsch nach Sicherheit und Wohlstand falsch sein? Atmen Sie gerne ein?

"Kein Wunder, dass die Autoren der neuesten Studie über die "Wertewelt" junger Menschen von einem "tief greifenden Transformierungsprozess" sprechen. Nur, dass er diesmal nicht laut und kämpferisch passiert, sondern Besorgnis erregend leise, ja fast resignativ. Natürlich probte die Jugend der 60er Jahre nicht kollektiv den Aufstand, natürlich umarmte die Jugend der 80er Jahre nicht geschlossen Bruder Baum - und natürlich liefern Studien über junge Menschen im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre, so breit und tief sie auch angelegt sein mögen, nur Schlaglichter. Sie fangen aber ein, wie der Geist der Zeit gerade weht."

Was jetzt? Glauben Sie, Inge Baldinger, an die heilige repräsentative Umfrage oder nicht? Und weil wir gerade dabei sind: Um welche Umfrage handelt es sich überhaupt? Wer gab sie in Auftrag? Welche Jugendlichen wurden befragt und wie viele? Welche Fragen wurden gestellt?

"Da zeigt sich: Die Grundstimmung der jungen Menschen, ihr Blick auf die Zukunft, ist nicht mehr bloß nüchtern, sie ist ernüchternd. Keine Rede von Unbeschwertheit oder auch nur Unbekümmertheit. Und weit und breit nichts, woran man sich reiben könnte - nicht einmal mehr an autoritären Eltern. Stattdessen eine Welt, die mit der Wucht völliger Unüberschaubarkeit schon ins Kinderzimmer drängt, eine Welt, in der alles, was Halt und Orientierung verspricht, alles, was gut und wichtig sein könnte, ständig bedroht scheint. Vom Freundeskreis bis zur Beziehung der Eltern, von den Menschenrechten bis zum Weltklima - diffuse Ängste und ein Gefühl der Ohnmacht."

Ist das jetzt das Ergebnis der Untersuchung oder Baldingers ureigene Interpretation? Worauf gründen diese Annahmen/Vermutungen/Verallgemeinerungen? Hat Baldinger selbst Kinder in dem Alter? Spricht Sie regelmäßig mit Jugendlichen?

"Katastrophal wird es dort, wo sich Diffuses zu Konkretem verdichtet. Wenn es stimmt, dass sich drei von vier 14- bis 24-Jährigen größte Sorgen machen, keine Arbeit zu finden oder ihren Arbeitsplatz zu verlieren, müssten alle Alarmglocken schrillen, müsste mit Zuwendung und ernst zu nehmenden Erklärungen reagiert, Mut gemacht und ganz klar vermittelt werden: Wir glauben an Euch."

Was ist das jetzt für eine scheinheilige Nummer? Die 40-60-jährigen, genau diese Alt-68er und die Generation danach, die damals für Friede, Freiheit und soziale Gerechtigkeit angeblich auf die Straßen gingen, sind genau jene, die jetzt in den Vorstandsetagen sitzen, sich Berge von Geld zuschanzen und Mitarbeiter vor die Tür setzen, weil der Gewinn des Unternehmens unter die zweistellige Millionen Euro Marke zu fallen droht. Die Jugend soll sich zu Recht Sorgen machen, denn dieser kranke Zynismus ist wie ein Krebsgeschwür in den Hirnen dieser Altersgruppe weit verbreitet.

"Nur: Wo bleibt diese breite Zuwendung, die durchaus nicht bloße Familienangelegenheit ist, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ja Verpflichtung? Wo bleiben die notwendigen Erklärungen, die kritischen Debatten, die der Jugend das Gefühl geben könnten, wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein? Sie erschöpfen sich sehr schnell in Klagen über den Werteverlust, im Wunsch, der moralische Mensch möge vom Himmel fallen, und darin, Jugendliche mit 16 wählen zu lassen. Na toll."

Ja, irgendjemand muss schuld sein, also ist es naheliegend, dass es an der Gesamtgesellschaft liegt. Wir müssen nur alle mehr tun und wollen, dann wird das schon wieder irgendwie.

"Was bleibt derart vernachlässigten Jugendlichen in so einer Situation? Rückzug. Verweigerung. Oder dem ihre Stimme geben, der die einfachsten Lösungen verspricht und sie mit starker Hand durchsetzen will."

Aha. Die ganze Jugend ist also schwer vernachlässigt und wird demnächst irgendeinem Nazischweinehund die Stimme geben, weil der junge Mensch an sich sowieso zum Faschismus neigt, oder so. Und jetzt dürfen diese Deppen auch noch mit 16 Jahren wählen. Um Österreich ist es wirklich nicht gut bestellt, dachte sich Inge Baldinger und checkte noch schnell, ob ihre ÖMV Aktien gestiegen waren.

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Umfragen

Liebe Statistiker!

Vor ca. einem Monat - um genau zu sein, am 19. und 20. Juni 2008 - führte das renommierte Meinungsforschungsinstitut GALLUP eine Umfrage zur politischen Situation in Österreich und zum Machtwechsel an der SPÖ Spitze durch. Was diese Umfrage von zahllosen anderen unterschied, war, dass ich als einer von 400 repräsentativen Teilnehmern zufällig ausgewählt wurde und bereitwillig daran teilnahm. Ich wollte nämlich immer schon einmal wissen, wie so eine Befragung abläuft. Hier meine Eindrücke:

1) Personen vor Inhalten: Ich war nicht schlecht erstaunt, als mir keine einzige Inhaltsfrage gestellt wurde. In der Politik sollte es doch um Sachfragen gehen, besonders bei einem so miserablen Abschneiden der jetzigen Regierung in eben diesen. Aber anscheinend war es viel spannender herauszufinden, ob man Politiker A lieber als Politiker B im Fernsehen ..äh.. regieren sehen wollte.

2) Suggestivfragen: Was mich des Weiteren störte war eine lange Abfolge von Fragen, die man so, ohne zusätzliche Erläuterungen oder Vorbehalte, nicht leicht beantworten konnte: "Wollen Sie lieber Faymann oder Molterer als Kanzler sehen?" Was ist aber, wenn ich weder den einen noch den anderen jemals wieder irgendwo sehen möchte? In welcher Koalition würde der zukünftige Kanzler regieren und wie sehe das Koalitionsabkommen aus? Wofür stehen Molterer und Faymann eigentlich? All das blieb unberücksichtigt. Also sagte ich bei jeder zweiten Frage: "Wenn ich mich entscheiden muss, dann würde ich eher ... nehmen." Ich scheine also in der Statistik als Befürworter des einen oder des anderen auf, obwohl ich diese Typen nicht wählen würde. Das führt mich gleich zum nächsten Punkt.

3) Relevanz: Selbst wenn wir für einen Moment annehmen, dass die Fragen fair und die Antworten ehrlich wären, können die Aussagen von 400 ÖsterreicherInnen tatsächlich für 6 Millionen Wahlberechtigte stehen? Ist es sinnvoll, eine solche Umfrage in einer Zeit durchzuführen, wenn sogar Spongebob Squarepants als bessere Kanzleralternative zum glücklosen Gruselbauer erschien? Einen Monat später ist die ganze Umfrage sowieso hinfällig, weil sich alle Parameter verschoben haben. Was bringt also diese ganze pseudowissenschaftliche Herumfragerei außer einem Knalleffekt für die Auflagensteigerung einer Tageszeitung oder die soziale Absicherung von tausenden Gesellschaftswissenschaftlern, die im Studium nichts anderes lernen als Statistiken so hinzubiegen, dass beliebige Aussagen dabei rauskommen?

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Dienstag, 15. Juli 2008

Weiber, Waffen, weiche Birnen

Liebe Ego-Shooter!

In der jüngsten Ausgabe des Entertainment Magazins "M" (Nr. 137; 2.-29. Juli 2008) findet sich auf Seite 98 eine ganzseitige Anzeige des Spielegiganten Electronic Arts für den jüngsten Ego-Shooter namens BATTLEFIELD: BAD COMPANY, der dieser Tage für SONY'S Playstation 3 erschienen ist. In der unteren Hälfte sieht man einen schwer bewaffneten (computergenerierten) Soldaten, der, flankiert von zwei Kollegen, eine nur mit Silberbikini bekleidete blonde Kindfrau (echtes Model!) durch den Matsch eines schwer umkämpften Gebietes trägt. Darunter steht:

WILLKOMMEN IN SCHLECHTER GESELLSCHAFT
Spiele nach deinen Regeln. Nutze taktische Zerstörung und sprenge fast alles in die Luft. Nimm dir, was du brauchst - mit drei deiner engsten und unmoralischsten Freunde.

In der oberen Hälfte der Seite, optisch von dieser Anzeige getrennt, findet man ein Interview mit eben diesem kleinen blonden Luder:

MISS JULI STELLT SICH VOR:
MERCEDES PARELLADA

Age: 26
Beruf: Busfahrerin
Wohnort: Köln

Auf welchen Männertyp stehst du?
Ich liebe Soldaten. Wenn Männer eine Uniform und richtig große Waffen tragen, ist das wahnsinnig heiß. Wenn ich so eine schicke Uniform sehe, überkommt mich ein grenzenloses Verlangen, sie so richtig schmutzig zu machen.

Welche Hobbies hast du?
Ich liebe Gold. Ringe aus Gold, Gabeln aus Gold, Miniaturhündchen aus Gold, Hauptsache Gold. Ich sehne mich nach einem Mann, der meine goldenen Träume erfüllen kann. In meinem Leben soll alles aus Gold sein. Sogar meine Unterwäsche.

Hast du ein Lieblingsbuch?
Im Moment lese ich gerade "Der Einsame Soldat". Ein Soldat verliebt sich mitten im Krieg in eine Stripperin aus einem fernen Land. Wegen des Krieges verbietet ihre Familie ihr jeden Kontakt zu ihm.

Was macht dich an?
Explosionen. Ich stehe auf Explosionen. Diese Energie macht mich total an. Ich selber sprenge natürlich nicht. Aber ich sehe gerne Männern zu, die Sachen in die Luft jagen. Das ist einfach heiß. Es ist so, als würde der Mann zu dir sagen: "BÄM, Lady, ich zerstöre dich mit meiner explosiven Liebe!" Da schmelze ich dahin.

Was kannst du gar nicht ab?
Männer, die nicht gerne Sachen in die Luft sprengen.

Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Ich sehe meine Zukunft in der Armee. Alle sagen mir immer, wie süß meine Stimme klingt. Die Funkzentrale der Armee - das wäre genau mein Ding. Außerdem könnte ich so jede Menge total männliche Soldaten treffen und bei heißen Explosionen zusehen.

[Darunter befindet sich ein Magazincover mit dem Mädchen auf der Titelseite und der Erklärung:] Fotostrecke in der nächsten Ausgabe der B.C.

Was sagt man dazu? Zuerst einmal muss festgehalten werden, dass es weder eine Mercedes Parellada noch ein B.C. Magazin gibt. Weiters handelt es sich offensichtlich um eine direkte Übersetzung aus dem Englischen. Wie viele Kölner Busfahrerinnen sehen wie Lolita aus, heißen Mercedes Parellada und jobben nebenbei noch als Covermodels?
Mein erster Eindruck war, dass hier ganz klar eine Parodie vorliegt, aber je länger ich mir das ansehe, desto mehr befürchte ich, dass es ernst gemeint ist. Hier wird von EA nicht lange herumgefackelt: Waffen sind geil und wer viel zerstört darf am Schluss die Alte ..äh.. Junge vögeln. So als ob es 30 Jahre Feminismus nie gegeben hätte. Oder handelt es sich hierbei um eine Art von Brachialhumor, die ich einfach nicht kapiere? (Ha, ha, goldene Unterwäsche!)
Ich habe wirklich nichts gegen Ego-Shooter und schon gar nichts gegen halbnackte Frauen, aber wenn hier ganz billig mit RUMS und BUMS an die niedrigsten Instinkte der Kracherfraktion unter den männlichen Jugendlichen appelliert wird, dann finde ich es einfach geschmacklos. Huck, der Oberlehrer hat gesprochen.

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Mittwoch, 9. Juli 2008

Zum Wohle des Volkes

Liebe Landsleute!

In letzter Zeit bin ich ganz gerührt, was nicht alles für uns, den kleinen Mann von der Straße, getan wird. Zuerst verübt Alfred Gusenbauer politischen Selbstmord, indem er sich vor Hans "Die Wahrheit" Dichand in den Staub wirft, nur um Österreich vor der bösen EU zu schützen. Dann nimmt dieser Märtyrer der EU Politik, sichtlich getroffen, von seiner Kurzkarriere als Bundeskanzler Abschied, indem er nochmals darauf verweist, alles nur für Österreich und sein Volk getan zu haben. Die ÖVP hatte die große Koalition beendet noch bevor Gusenbauer von den eigenen Parteigenossen abmontiert werden konnte. Der schwarze Willi begründete seinen mutigen Entschluss folgendermaßen: "Dieser Schritt ist ausschließlich davon bestimmt, was für Österreich das Beste ist." Willi "Wolfi-Klon" Molterer hat nämlich einen "Neustart für Österreich!" in Planung, damit es uns allen endlich wieder besser geht. Peter "Hojac" Westenthaler und HJ Strache kämpfen sowieso schon seit Menschengedenken für den kleinen Mann mit seinen großen Sorgen. Diese elenden Ritter ohne Frucht und Adel werden Österreich garantiert in ein Schlafaffenland verwandeln.
Gleichzeitig streiken die Ärzte ausschließlich zum Wohle der Patienten. Wie Gusenbauer werden unsere Mediziner leider auch ständig missverstanden: es geht ihnen nämlich nicht darum, mit der Pharma-Mafia gemeinsam das österreichische Gesundheitsbudget zu plündern und jedem Arztbesucher aus Prinzip gleich drei sündteure Medikamente zu verschreiben, sondern die bestmögliche Versorgung für alle Österreicher zu gewährleisten. Diese niveaulose Verunsicherung der Patienten durch Halbwahrheiten oder direkte Lügen ist eigentlich nur zu unserem Besten. Wenn nämlich die Ärzte endlich ein bisschen kontrolliert werden würden und nicht mehr Therapien nach Gewinnspannen verschreiben könnten, ließen sie ihren Frust natürlich an den Patienten aus, was diesen garantiert schaden würde. Deshalb haben die Ärzte auch Recht, wenn sie um das Wohl der Patienten besorgt sind.
Kurzum, wir müssen uns keine Sorgen machen. All die Verantwortungsträger, die wie Schwämme das Volksvermögen an sich saugen, denken den ganzen Tag nur an uns. Sie wollen nämlich nicht unsere Zahlungsfähigkeit gefährden, sondern nur unsere Sparbücher. Der Gewinn soll nämlich weiterhin nach oben umverteilt werden. Wirklich spannend wird es, wenn sich die ersten keine Autos, Fernseher und Reisen mehr leisten können. Vielleicht gibt es dann endlich ein bisschen mehr Widerstand in der Bevölkerung.

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Mittwoch, 2. Juli 2008

Assmaster 8000

Liebe Arschwischenschaftler!

Ja, ich stecke noch immer mitten drinnen – im Thema, wohlgemerkt, nicht im Allerwertesten von Hans "Die Wahrheit" Dichand, wie unser lieber Herr Bundeskanzler und der neue Chefproktologe der SPÖ, Werner "von Brown-nose" Faymann. Aller guten Dinge sind drei und somit will ich mit einer weiteren Exkursion in die Feuchtgebiete der Nation meine Arsch-Trilogie zum Abschluss bringen.

Wie würde wohl Tim "The Toolman" Taylor ein stinknormales Klo zu einem vollautomatischen Binford 8000 Assmaster umgestalten? Nun, die Ingenieure von GEBERIT haben sich dieser Herausforderung gestellt und mit der BALENA Serie ein Wunderwerk modernen Wischkomforts geschaffen. Den Assmaster gibt es in den Modellen Piccolo (für den kleinen Scheißer), 4000, 6000 und auch 8000. Als echter Mann gebe ich mich natürlich nicht mit dem kleinen Schnickschnack ab, sondern interessiere mich direkt für den König der Schüsseln, das Balena 8000. Eigentlich sollte ich "Königin" bzw. "Queen" sagen, denn die Zielgruppe dieses Luxusklos sind Frauen und (Arsch)warmduscher. Hier die offizielle Beschreibung des Anbieters:

"Das Balena 8000 lässt keine Wünsche offen. Auf Knopfdruck fährt der Duscharm aus und ein voller, sattweicher Wasserstrahl reinigt den Analbereich restlos sauber. Der angenehm warme Strahl kühlt während des Duschens langsam kontinuierlich ab. Dies schliesst die Poren, wirkt erfrischend und stimuliert die Blutzirkulation. Formschönes Design, Qualität in jedem Detail und zahlreiche Komfortfunktionen überzeugen auch die anspruchsvollsten Menschen. Das Ergebnis: klassisch-zeitlose Eleganz kombiniert mit praktischen und klaren Bedienelementen."

Auf http://www.balena.at/ sieht man in einer atemberaubenden Computersimulation, wie der mächtige Duscharm ausfährt und dem soeben erschienen Computermännchen den virtuellen Arsch mit einem sattweichen Strahl restlos säubert. Der Assmaster 8000 hat natürlich einen Föhn, damit der Arsch nicht zu sehr abkühlt:

"Hygienisch und berührungslos
Anschliessend fährt der Föhnarm aus und trocknet aus optimaler Position sanft, schonend und besonders effizient. Das ist Körperhygiene von heute: sauber, frisch und absolut berührungslos. Und das mit nur einem Knopfdruck – denn Technik soll Ihnen das Leben erleichtern."

Genau, denn der moderne Mensch sollte nach Möglichkeit nicht zu viel mit seinem Körper in Berührung kommen, denn dieser ist unhygienisch. Kleine Kinder sollten schon so erzogen werden, dass sie ihre Körperfunktionen als möglichst unnatürlich und ekelig empfinden. Apropos Kinder: Der Assmaster 8000 hat natürlich eine Kindersicherung:

"Die Duschfunktion wird nur ausgelöst, wenn jemand auf dem WC sitzt. So muss Ihr Dusch-WC nicht als "Springbrunnen" für spielende Kinder dienen."

Das Gerät verfügt natürlich auch über eine Fernbedienung, einen Energiesparmodus, eine Memoryfunktion (Einstellungen für bis zu vier Ärsche), eine eigene "pulsierende Massagedusche", damit bei Verstopfung die Darmentleerung gefördert wird, eine Absenkautomatik für Sitz und Deckel, sowie eine Selbstreinigungsfunktion.

Für nur 3500 Euro könnt auch ihr einen Arschmeister 8000 euer Eigen nennen! Also, ran an den Bohneneintopf, raus mit den Trockenpflaumen, und rauf auf die Kirschbäume. Gönnt eurem Arsch ruhig einmal ein All-inclusive Wellnesswochenende im Balenaland mit allem was so dazugehört.

Am Schluss noch ein Geheimtipp für alle Salzburger: Im "Weekend", dem Wochenendmagazin (Nr. 13, 28./29. Juni 2008, S. 44-45) wirbt Hannes Stary für diese "Wellness-Toilette":

"Im Schauraum der Firma Stary können die verschiedenen Wellness-WCs nicht nur angesehen, sondern auch ausprobiert werden."

Also gleich mal unter 0662/827515 einen Termin vereinbaren und den Stuhlgang genau timen: nur so kann man den Luxus dieses einmaligen Angebots voll nutzen.

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Dienstag, 1. Juli 2008

Brown-nosing

Liebe Arschkriecher,

SHIT! dachte sich wohl auch Franz Vranitzky, als er vom letzten Streich des fliegenden Suizidkommandos, besser bekannt als SPÖ-Spitze, hörte. In einem offenen Brief an KRONE Herausgeber Hans Dichand gaben Gusenbauer und Faymann nun klein bei und schlossen sich der Meinung des wichtigsten Medienfürstens im Land an: ab jetzt sollten alle EU-Verträge per Volksabstimmung von den österreichischen Wählern abgesegnet werden, damit sich der EU-Frust der Österreicher endlich auch offiziell entladen kann. Dieser Nebensatz kommt nicht von der SPÖ Spitze, ist aber der wahre Grund hinter dem Ansinnen Dichands. Der Karikaturist der SALZBURGER NACHRICHTEN, Thomas Wizany hat diesen Kniefall vor Dichand perfekt kommentiert:

Im Englischen nennt man das "Brown-nosing" und jetzt kann sich sicherlich jeder vorstellen, was damit gemeint ist. Vranitzky sieht in dieser Arschkriecherei "vielleicht auch die Erklärung für die Doppelspitze, weil einem allein so ein kapitaler Missgriff gar nicht gelungen wäre". In anderen Worten: so deppert kann einer alleine gar nicht sein.

Gusenbauer hat offensichtlich das Biotop gewechselt: vom Feuchtgebiet Fettnäpfchen ist er nun gleich in den braunen Mediensumpf abgetaucht. Die SPÖ hat es aber auch wirklich schwer: als stimmenstärkste Partei im Land, die noch dazu den Bundeskanzler stellt, lässt sich halt nur schwer ein politisches Ziel umsetzen. Die bösen Schwarzen sind viel zu raffiniert, um sich über den Tisch ziehen zu lassen. Ganz im Gegenteil: die ÖVP zieht seit Regierungsbildung regelmäßig die SPÖ über den Tisch. Da wird halt auch ein Phlegmatiker wie Gusenbauer einmal lebensmüde. Jetzt sprengt sich also die SPÖ Spitze selbst in die Luft und die anderen Parteien können dieser Selbstdemontage mit einem genüsslichen Grinsen im Gesicht zusehen. Selbst Strache, diese hohle Witzfigur, wirkt neben Gusenbauer lebendig und engagiert.

Die Panik in der SPÖ lässt sich ja nur so erklären, dass bei Neuwahlen zu viele KRONE Leser von der SPÖ zur FPÖ wechseln, weil sich diese beiden Parteien eine überraschend große Wählerschicht teilen: eben jene Menschen, die sich von Dichand angesprochen fühlen. Ohne Inhalte und kompetente Politiker bleibt der SPÖ auch wirklich nur mehr die großangelegte, sinnentleerte Medienkampagne. Mit so einer beschissenen Strategie ist die Partei nun endgültig am Arsch.

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