Freitag, 26. Juni 2009

Blizzard

Liebe Nostalgiker!

Der Einfluss von Blizzard auf PC Spiele, besonders im Bereich Rollen- und Strategiespiele, ist ungefähr so groß wie der von Pixar auf Animationsfilme: Natürlich gibt es zahlreiche andere Firmen mit ausgezeichneten Produkten, aber genau genommen gehen die meisten Innovationen auf diese beiden Häuser zurück und sie setzen nach über einem Jahrzehnt im Business noch immer Standards. Beide stellten die Bedeutung von Geschichten und die Stimmigkeit der erzeugten Welten über technische Spielereien und Showeffekte. Blizzard eilt ja der Ruf voraus, dass die Spiele bei Erscheinen bereits technisch veraltet sind, was bei STARCRAFT eklatant auffällig war. Trotzdem gilt es noch immer (11 Jahre danach!) als DIE Referenz für game balancing und taktische Möglichkeiten in einem Aufbaustrategiespiel.

Mit Blizzard verbinde ich auch meinen Einstieg in die PC Games Welt. WARCRAFT II: TIDES OF DARKNESS war mein erstes selbstgekauftes PC Spiel (damals, Mitte der 90er Jahre 599 Schilling beim Libro in Linz). Als es dann endlich auf meinem Computer zu Hause lief, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Das Intro von WARCRAFT II war der absolute Wahnsinn - zumindest vor 14 Jahren:

1996 erschien dann DIABLO. Dafür bin ich sogar extra auf Windows 95 umgestiegen. Ich war nie ein besonders ausdauernder oder erfolgreicher Computerspieler, aber die Blizzard Titel spielte ich allesamt mehrmals durch. STARCRAFT folgte 1998, DIABLO II im Jahr 2000, WARCRAFT III 2002. Da ich lange Zeit kein Internet hatte und die Tücken eines Intranets nie überwinden konnte, kamen Online Spiele und Mehrspielerpartien für mich nicht in Frage. Ich blieb bei den Einzelspielerkampagnen und somit war der nächste Titel, WORLD OF WARCRAFT (2004), nicht relevant für mich. WARCRAFT III war nett, aber nicht der große Wurf. Also blieb mir nur DIABLO II, mein absolutes Lieblingsspiel von Blizzard, das mittlerweile auch schon 9 Jahre auf dem Buckel hat. Trotzdem habe ich es im Laufe der letzten Jahre samt Add-On fast 10 Mal durchgespielt, was für mich eine echte Ausnahme darstellt.

Nun, seit letztem Jahr wissen wir, dass sowohl STARCRAFT II (wahrscheinlich heuer) und DIABLO III (nächstes Jahr) kommen werden. STARCRAFT II ist sicherlich super, aber auf DIABLO III freue ich mich schon sehr. Leider habe ich viel zu wenig Zeit - wenn ich ehrlich bin gar keine - um überhaupt Computerspiele in Angriff zu nehmen, aber wenn ich mir die Trailer so ansehe, dann kommt schon die alte Begeisterung wieder hoch. Ich habe immer gerne die Sorceress gespielt und die neuen Fertigkeiten sehen sehr interessant aus:

http://www.blizzard.com/diablo3/characters/wizard.xml

Auch wenn DIABLO III nur ein schöner Traum bleibt, weil ich dann doch nicht die ganze Hardware neu anschaffen will, nur um ein neues Spiel zum Laufen zu bringen, für das ich eigentlich keine Zeit habe, so ist der Traum an sich schon viel wert. Ich träume auch von einem ordentlichen Fernseher samt BluRay-Player und Dolby Surround, obwohl ich jetzt schon nicht dazu komme, irgendwelche DVDs anzusehen. Und trotzdem - ich gebe nicht auf und werde meine Männerfantasien (ich spreche hier vom Hardwarebereich wohlgemerkt) irgendwann in die Tat umsetzen !! (Vorausgesetzt meine bessere Hälfte appelliert nicht wieder an meine Vernunft und rät zu logisch durchdachtem Handeln, worauf meine wunderbaren Pläne schneller das Zeitliche segnen als so manche Eintagsfliege.)

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Donnerstag, 25. Juni 2009

10.000 Millionäre weniger!

Liebe Superreiche,

die schockierendste Nachricht der letzten Tage war sicherlich, dass der Club der österreichischen Millionäre in nur einem Jahr 10.200 Mitglieder verloren hat. Das bedeutet, dass es nur mehr 62.100 Menschen in Österreich gibt, die sich über ein Millionenvermögen freuen dürfen. Kein Wunder, dass die Stimmung im Land so schlecht ist. 2008 haben unsere Superreichen 35 Milliarden Euro bzw. 16 % ihres Vermögens in den Sand gesetzt. Zum Trost: Sie besitzen noch immer ein Drittel des österreichischen Gesamtvermögens, also 185 Milliarden Euro. Gut zu wissen, denn ich wollte schon fast ein Spendenkonto einrichten. Im Schnitt hat also jeder Superreiche 3 Millionen Euro. Wenn man diese Summe auf ein ganz normales Sparbuch mit 3% Zinsen legt, hat man nach einem Jahr schon 90.000 Euro Gewinn. In Wirklichkeit haben die Millionäre aber Aktien und Anleihen und vergrößerten bis 2008 ihren Besitz um 8% aufwärts.
Nun redet uns die Regierung seit Monaten ein, dass eine Reichensteuer nichts bringt, weil es die falschen erwischt und bei den paar wenigen Superreichen nichts zu holen ist. Ich war in Mathematik nie ein Genie in der Schule, also mache ich eine ganz einfache Rechnung. Wenn jeder der 61.100 Millionäre (hier trifft es sicherlich nicht die Falschen) im Jahr 200.000 Euro Gewinn macht (nur durch Anlage) und wir ihnen davon steuerlich nur 1% wegnehmen (2000 Euro), dann wären das 120 Millionen Euro im Jahr. Der Finanzminister mag ganz andere Zahlen gewöhnt sein, aber mir kommt das nicht wenig vor.
Ich möchte mich an dieser Stelle natürlich gleich für diesen antikapitalistischen, um nicht zu sagen linksradikalen Vorschlag entschuldigen. Die Millionäre müssen in der Finanzkrise genug leiden. Da muss das einfache Volk sie wirklich nicht auch noch zusätzlich quälen.

Donnerstag, 18. Juni 2009

W.

Liebe Demokraten,

jetzt, da die Bush-Jahre (2001-2009) endlich vorbei sind, wird der gute George "double trouble" Bush ganz gerne verdrängt und vergessen - nicht zuletzt von der neuen Regierung der Vereinigten Staaten. Obama will die Spuren des früheren Regimes beseitigen ohne dabei die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Das Erstaunliche daran ist, dass die Fakten allesamt auf dem Tisch liegen und nicht mühsam zusammengetragen werden müssen: Guantánamo, Abu Ghraib, Folter (Waterboarding etc.), der Bruch des internationalen Völkerrechts (Invasion im Irak unter Vortäuschung falscher Tatsachen), die Tötung tausender Zivilisten in Afghanistan und im Irak, die Einschränkung der Menschenrechte im eigenen Land, Medienzensur, die gezielte Täuschung der eigenen Bevölkerung durch die massenmediale Verbreitung von Lügen etc. Das ist alles nachgewiesen und dokumentiert, wie die bewusste Kriegstreiberei, um nur ein Beispiel zu nennen:
Was man in unseren Medien auch kaum mitbekommt: in den Vereinigten Staaten gibt es massive Proteste gegen die Verschleierungspolitik Obamas:
http://www.worldcantwait.org/

In Anbetracht der Beweislage wundert mich das auch nicht. Unabhängig davon, was man von George Bush persönlich halten mag, gibt es immer noch rechtliche Grundlagen für eine demokratisch gewählte Regierung, die man nicht einfach so ignorieren kann.
Also stellen sich zwei ganz zentrale Fragen:

1) Warum hat das demokratische System in den USA während seiner Amtszeit so jämmerlich versagt?
2) Warum hat es keine Konsequenzen, wenn offensichtlicher Amtsmissbrauch in einem Stil und in einer Größenordnung vorliegt, wie wir ihn in demokratischen Ländern noch nie gesehen haben?

Natürlich hat die amerikanische Demokratie in ihrer Außenpolitik eine lange Tradition entwickelt, derentsprechend Menschenrechte nur für Amerikaner und demokratische Prinzipien nur für die Vereinigten Staaten gelten. International kann man schon mal das Recht mit Füßen treten, Länder präventiv bombardieren, Diktaturen großzügig unterstützen, fundamentalistische Gruppierungen gezielt aufrüsten, und derlei Späße mehr. Hauptsache, die eigenen Interessen bleiben gewahrt.

Doch selbst wenn man realistisch bleibt und derlei Abstriche bei den großen Idealen der Demokratie mitberücksichtigt, schockiert die Vorgangsweise der Bush Regierung noch immer. Der Wahnsinn besteht ja darin, dass hier sehr wohl geplant und konsequent vorgegangen wurde. "Either you are with us, or you are with the terrorists." Das war einer der ersten Sager gleich nach 9/11 und brachte einige Ernüchterung in meinen eigenen Schockzustand. Ich hielt das zuerst für eine Überreaktion, aber in Wirklichkeit kam es direkt aus dem fundamentalistischen Kern dieser Regierung. Meinungsfreiheit war nicht mehr gefragt. Den sogenannten Terroristen sprach man jegliche Menschenrechte ab und so wurden sie auch behandelt. Gefangene wurden ohne Prozess auf unbestimmte Zeit inhaftiert und mit Billigung von ganz oben gefoltert, gedemütigt und vergewaltigt. Macht ja nichts, sind ja auch keine Menschen, sondern Terroristen. Im Dienste des Gemeinwohls wurde zu Hause die Berichterstattung der Massenmedien auf Regierungskurs gebracht. Denn jede Form von Widerspruch könnte den großen Plan gefährden: den Kampf gegen den Terrorismus auf der ganzen Welt.

Diese Muster sind nichts Neues, sondern aus allen Diktaturen der Vergangenheit und Gegenwart bestens bekannt. Wenn sich die Amerikaner nicht ständig als Musterdemokratie und indirekt als auserwähltes Volk Gottes bezeichneten, würde es mich nicht so stören. Andere Riesen, wie Russland oder China, sind auch nicht zimperlich, wenn es um ihre Interessen geht. Sie haben aber auch nie behauptet, das Gute schlechthin zu verkörpern und im Auftrag des Herrn unterwegs zu sein.

Ohne Aufarbeitung der Bush-Jahre sehe ich wenig Chance für Obama, mit einer Heilandgeste alle Wunden zu heilen und schon ist alles vergeben und vergessen. Da muss schon ein bisschen mehr passieren.

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Mittwoch, 17. Juni 2009

Terminator 4: Salvation

Liebe Cyberdine Systems Aktionäre,

ich war - der düsteren, post-apokalyptischen Stimmung des Films entsprechend - auf das Schlimmste gefasst. Von führenden Terminatologen vor der drohenden Katastrophe gewarnt, ging ich - völlig hoffnungslos und desillusioniert - in den vierten Teil rein. Während meine Erwartungen bei STAR TREK noch erheblich waren, stellte ich mich hier mental auf STREET FIGHTER (im schlimmsten Fall) bzw. X-MEN ORIGINS: WOLVERINE (im besten Fall) ein.

Folglich war ich zuerst einmal positiv überrascht. Wie in STAR TREK sind die Rollen großteils sehr gut besetzt und man sieht in den Figuren sogar ein gewisses Potential. Sam Worthington als Marcus Wright und Christian Bale als Sarah ..äh.. John Connor kann man eine starke Präsenz kaum absprechen. Auch von McGs Regiearbeit war ich über weite Strecken überzeugt: für einen Anfänger, der nicht weiter ist als J.J. Abrams, hat er sich tapfer geschlagen. Die postapokalyptische Welt ist konsequent umgesetzt, auch wenn die MAD MAX und MATRIX Anleihen überdeutlich in den Vordergrund treten. Die erste Hälfte des Films war relativ kurzweilig und mir gelang es dieses Mal sehr gut das Hirn vorher an der Kasse abzugeben.

Woran krankt es also? Wieder einmal wird ein Franchise fortgesetzt, indem man die Zutaten aus den früheren Teilen in einen Mixer wirft und kräftig aufdreht. Da kann nur Brei rauskommen. Selbst die neuen und kantigeren Zutaten wie Bale oder Worthington verlieren da schnell ihre Konsistenz und werden in null komma nix verschlissen. Brancato und Ferris, die Drehbuchautoren, haben außer CATWOMAN und TERMINATOR 3 nichts vorzuweisen - ein Umstand, der wieder stark an STAR TREK erinnert. Warum werden die großen Franchise Blockbuster, wo es wirklich um sehr viel Geld geht, von irgendwelchen no-name Regisseuren inszeniert und - was noch viel schlimmer ist - von no-name Drehbuchautoren geschrieben? Ich vermute einmal, dass sich kein anständiger Drehbuchautor den eigenen Ruf mit dem vierten Teil eines Actionfilms ruinieren will. Also treten irgendwelche Desperados an, die nichts zu verlieren haben. T3 war für mich nicht viel mehr als ein Remake von T2 und bei T4 ist Brancato und Ferris nichts mehr eingefallen. Das Drehbuch ist von vorne bis hinten nicht durchdacht. Wenn Skynet so clever ist, dass es Connor und Reese erfolgreich zu sich locken kann und immer weiß, wo sich die beiden gerade befinden, warum - bei Zeus' fettem Arsch (hier zitiere ich Dr. Stanley Goodspeed aka Nicolas Cage in THE ROCK) - bringt es die beiden dann nicht einfach um? Und das ist nur die offensichtlichste Schwachstelle des Drehbuchs. Warum sind die Menschen so perfekt ausgerüstet und organisiert? Warum sind die Maschinen so schwach? Warum ist die Hauptzentrale von Skynet so schlecht bewacht, dass jeder ein und aus gehen kann? Die Liste ließe sich unendlich lang fortsetzen.

Drehbuchautoren in spe sollten sich TERMINATOR 2, ALIENS, und STAR WARS V: THE EMPIRE STRIKES BACK genauer ansehen, wenn sie die Fortsetzung eines erfolgreichen Films zu schreiben haben. Es interessiert weniger, was schon da war, sondern wie die selben Elemente und Charaktere unter radikal anderen Bedingungen funktionieren und interagieren. In T4 erfahre ich aber gar nichts Neues. Er wirkt, als hätte man die kurzen Sequenzen aus den ersten Teilen, die in der Zukunft spielen, einfach auf zwei Stunden ausgedehnt. Wie bei STAR TREK ist wieder alles beliebig austauschbar. Vor 20 Jahren waren die Actionfilme auch keine Shakespeare-Dramen, aber wenigstens sahen sie nicht alle wie Computerspielverfilmungen aus.

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Dienstag, 2. Juni 2009

Star Trek

Liebe Trekkies!

J.J. Abrams ist ein Zauberer - nicht etwa wie Gandalf oder Dumbledore, die tatsächlich magische Fähigkeiten besitzen, sondern eher wie der Zauberer von Oz oder David Copperfield, die von der Illusion ihres Könnens leben und denen man besser nicht in die Karten schauen sollte, weil sonst die große Illusion wie eine Seifenblase zerplatzt.
Abrams hat schon bei ALIAS, LOST und CLOVERFIELD unter Beweis gestellt, dass er ein high concept - low endurance Typ ist. Solange er die Spannung durchhält, sind seine Geschichten absolut brillant. Sobald aber Zweifel aufkommen, sterben sie schneller als Eintagsfliegen. Er kokketiert ständig mit Konzepten, die er selbst nicht durchdacht hat und die er folglich mit heißer Luft aufblasen muss, damit sie nicht kollabieren. Wie ein Zauberer bei der Kindergeburtstagsfeier lenkt er vom soeben misslungenen Trick gleich mit der nächsten Illusion ab.

STAR TREK scheint nun aber der ganz große Wurf zu sein. Nicht nur, dass der Film beim Publikum super ankommt, auch die Kritiker loben ihn: auf metacritic.com gibt es 83%, die drittbeste Platzierung aller im Moment laufender Filme. Von der New York Times und Slate gibt es sogar eine 90% Wertung. Da frage ich mich natürlich, warum ich wieder einmal so komisch bin und mit diesem Film nicht wirklich viel anfangen kann. Wie üblich versuche ich meine Kritikpunkte zu strukturieren:

1) Regie: STAR TREK ist das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn man einen Regieamateur, der ein bisschen im Fernsehen arbeiten durfte, plötzlich einen Hollywood Blockbuster inszenieren lässt. Abrams konnte bei MISSION IMPOSSIBLE III seine ALIAS Erfahrung einbringen und CLOVERFIELD tickt sowieso ganz anders. Bei STAR TREK sieht man aber nun, wie wenig er tatsächlich davon versteht. Am auffälligsten ist, dass er keinen Sinn für Raum, Dimension und Perspektive hat. Das alles ist im Fernsehen nicht so wichtig, weil man da sowieso gerne von talking head zu talking head springt. Von einem flüchtigen establishing shot (wenn überhaupt) geht es sofort in die medium shots und close ups. Und dann reiht sich ein Detail an das andere - oft minutenlang. Wenn dazwischen einmal ein long shot auftaucht, ist man schon dankbar. Die halbe Zeit ist man völlig desorientiert, weil er kaum Charaktere in Relation zu ihrer Umgebung zeigt. Die Sets wurden fast alle umsonst gebaut, weil er sie erstens kaum herzeigt und, zweitens, die Figuren nicht darin leben lässt.
Dabei liegen Abrams Defizite wahrscheinlich nicht einmal am Fernsehen, weil es sehr viele Serien gibt, die geradezu Meisterstücke im Bereich Cinematography sind. Es ist einfach Abrams selbst, der von Regie zu wenig versteht.

2) Drehbuch: Alex Kurtzman und Bob Orci sollten für die Charaktermomente im Film durchaus gelobt werden, ebenso Webster/Weisberg für das geniale Casting. Dennoch ist es kein Zufall, dass diese beiden Herren TRANSFORMERS 1+2 verbrochen haben. Die Handlung von STAR TREK ist dermaßen schwachsinnig, dass es fast schon weh tut. Nur zwei Beispiele:
a) Was in TRANSFORMERS der All Spark ist, ist hier die rote Materie. Kurtzman und Orci wissen was ein MacGuffin ist und strapazieren das Konzept bis zum Bersten. Die Autoren der Fernsehserie haben schon immer mit Pseudotechnik getrickst, um die Handlung so hinzubiegen, wie es Ihnen beliebte. Das waren aber auch immer die schwächsten Folgen. Als Zuseher fühlt man sich verarscht, wenn beim neuen STAR TREK nichts zusammenstimmt und alles gerade nur für den Moment gilt.
b) Das Mienenschiff aus dem 29. Jahrhundert muss einen verrosteten Bohrer ausfahren, um Gestein zu durchbrechen, während es andererseits mit seinen Waffen ein stark gepanzertes Raumschiff wie nichts zerlegt. Sulu kämpft mit einem Degen gegen einen Romulaner aus der Zukunft, der natürlich auch ein Schwert eingesteckt hat. Logisch.
STAR TREK: THE MOVIE ist ein völlig hirnbefreites Racheepos, das in seiner Komplexität eher wie ein Ego Shooter angelegt ist. Apropos Computerspiel: Am allererbärmlichsten finde ich es, dass die beiden Drehbuchautoren STAR WARS direkt kopieren. Neben der Es-gibt-immer-noch-ein-größeres-Monster Szene aus Phantom Menace (Episode I), ist auch noch der Schlusskampf auf mehreren Ebenen abgekupfert. WIESO??? Jetzt, da STAR WARS Gott sei Dank zu Ende ist, will man wahrscheinlich die Fans zu STAR STREK rüberlocken. Ist ja sowieso alles irgendwie dasselbe.

3) Alternative Zeitlinie: Einen Aspekt des Drehbuchs muss ich getrennt behandeln. STAR TREK spielt in einer alternativen Zeitlinie. Man könnte auch sagen, dass STAR TREK mit der Idee alternativer Zeitlinien spielt. Da das hier gezeigte also sowieso nicht ganz so wirklich ernst zu nehmen ist, kann man ja den Star Trek Fans, die mit der Continuity des ST-Universums vertraut sind, kräftig eine vor den Latz knallen. Dabei finde ich die Idee, Vulkan zu zerstören und Spocks Mutter zu töten, nicht einmal so schlecht, weil Spock dadurch noch exponierter wird. Aber in den meisten Fällen, in denen man Kindern sagt, sie dürfen alles machen, was ihnen einfällt, kommt meistens nur grober Unfug raus. Müssen Spock und Uhura wirklich ein Paar sein? Muss Kirk wirklich in einem Shuttle auf die Welt kommen, während sein Vater heldenhaft stirbt? etc.

Schlusswort: In vielerlei Hinsicht ist STAR TREK: THE MOVIE das vielbefürchtete STAR TREK 90210. Für pubertierende Jugendliche ist es wirklich egal, ob sie sich bei STAR TREK, TRANSFORMERS, oder STAR WARS reinsetzen, aber nur Kommerz ist ein bisschen zu wenig.
Der Film wird nur durch das super Casting und die paar guten Charaktermomente gerettet. STAR TREK ist sicherlich Orci und Kurtzmans beste Arbeit bis jetzt, aber immer noch meilenweit von einem akzeptablen Drehbuch entfernt. Das selbe mag auch für Abrams Regie gelten.

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